HYLOCEREUS UNDATUS

FAMILIE CACTACEAE

 

 

 

 

Reife Frucht

Fruchtfleisch und Samen

Blüte, die sich in der Nacht öffnet

 

NOMENKLATUR UND BEDEUTUNG: PITAYA stammt aus einer Indianersprache und bedeutet “schuppige Frucht”. Auch genannt als: Cacto guarda chuva, Cardo ananas, Dama da noite, Flor da noite, Fruta gelatina, Jaramacarú, Pitaia branca, Pitaia vermelha, Pitera bola, Rainha da noite und Königin der Nacht.

 

Herkunft: Heimisch in den feuchten tropischen Wäldern Zentralamerikas, wo sie von Mexiko bis Guatemala vorkommt. In Brasilien kommt die Art selten in einigen immergrünen Wäldern des Staates Ceará, der Küste entlang bis Bahia, weiter bis zum Staat Paraná. Mehr Informationen in portugiesischer Sprache unter dem Link: http://floradobrasil.jbrj.gov.br/2012/index?mode=sv&group=Root_.Angiospermas_&family=Root_.Angiospermas_.Cactaceae_&genus=Brasiliopuntia&species=&author=&common=&occurs=1&region=&state=&phyto=&endemic=&origin=&vegetation=&last_level=subspecies&listopt=1

 

Merkmale: Es ist ein Epiphyt (wächst auf anderen Pflanzen) oder Rupicola (wächst am Felsen). Die Pflanze ist sehr verzweigt, die Glieder messen 20 bis 40 cm in der Länge und 5 bis 7 cm im Durchmesser und sind dreieckig geflügelt. Die Kanten der Flügel haben abgerundete Zähne mit Areolen von 2 bis 3 mm Durchmesser, die 3 bis 5 cm voneinander entfernt sind und wenig Fuzz haben und jeweils 1 bis 6 starre Dornen haben, die 1 bis 4 mm lang sind. Die Blüten sind einzeln, seitlich und duftend, öffen sich nur bei Nacht. Die ungeöffneten Blütenknospen sind grün gefärbt, messen 5 bis 8 cm in der Länge und 2 bis 4 cm im Durchmesser, die geöffneten Blüten messen im Umfang 20 bis 35 cm, die funkelnde weiße Farbe hebt sich hervor. Der Fruchtknoten misst von 1,8 bis 3 cm in der Länge und 2 bis 3 cm im Durchmesser mit Areolen und basalen, flächigen Schuppen, die spiralig in drei Serien angeordnet sind.

 

Kulturtipps: Sie verträgt Fröste bis -4°C im Winter und verträgt Maximaltemperaturen von bis zu 38°C im Sommer. Wenn das Wasser am Fuß nicht fehlt, dann gedeiht die Drachenfrucht leicht. Sie kann vom Meeresspiegel bis in die Höhenlagen von 1.850 m kultiviert werden, wo die durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmengen zwischen 1.200 und 1.900 mm vorkommen. Das Wachstum und die Produktion werden begünstigt, wenn der Lichtstrom zwischen 7 und 10 Stunden täglich beträgt und die Temperaturen nachts 6 bis 7 Grad niedriger bleiben, so dass die Spaltöffnungen sich im Laufe des Tages schließen und nachts wieder öffnen, um Kohlendioxid abzugeben. Kann in jeder Art von tiefgründigem Boden reich an organischen Stoffen angebaut werden, wenn er nicht matschig ist und Feuchtigkeit hält.

 

Vermehrung: Die Samen sind hartschalig und rund, und sind 6 bis 8 Monate keimfähig, wenn sie in dunklen Flaschen aufbewahrt werden. Die Keimung erfolgt in 40 bis 60 Tagen, wenn das Substrat sandig mit organischem Material und gut drainiert ist. Die Sämlinge erreichen 30 cm mit 9 bis 10 Monaten nach der Keimung , wenn sie in einzelne Behälter umgepflanzt werden. Die Sämlinge fruchten 4 bis 5 Jahre nach der Keimung. Die Pflanze kann auch durch Stecklinge vermehrt werden, aus einjährigen 30 bis 40 cm langen ausgereiften Trieben, die in einzelne Behälter gepflanzt werden und 10 cm tief ins Basissubstrat gesteckt werden und in voller Sonne stehen und jeden 2. Tag gegossen werden. Die Stecklinge beginnen schon nach 1,5 Jahren zu fruchten.

 

Pflanzung: Ich empfehle ein Einpflanzen der Drachenfrucht angebunden am Stamm des Tamboril (Enterolobium contorsiliquuum), einem schnellwüchsigen im ganzen Land heimischen Baum, die eine natürliche Beschattung von höchstens 50% bietet und zur gesunden Entwicklung der Drachenfrucht beiträgt. In der vollen Sonne sollte der Mindestabstand von 3 bis 4 m zwischen den Pflanzen eingehalten werden. Löcher mit 40 cm in allen Dimensionen ausheben, 20 cm mit 5 kg gemischtem und gut abgelagertem Hühnermist oder 10 kg Kompost oder Mist und Gülle mit 250 g Kalk, 200 g Asche und 50 g NPK 10-4-6. Da die Drachenfrucht eine scandente Pflanze ist, sollte ein Pfahl aus Eukalyptusholz von mindestens 2 Meter höhe neben ihr in die Erde gesteckt werden und 2 gekreuzte Sparren oder Latten an der Spitze des Pfahls befestigt werden, an den Latten werden Drähte mit Schrauben befestigt, so dass 8 bis 10 Seitentriebe daran befestigt werden können, im Prinzip eines Regenschirms. Die beste Pflanzzeit ist von September bis Oktober. Gießen alle 2 Wochen während der ersten 3 Monate , danach nur noch wenn es Wasser fehlt, ab dem zweiten Jahr muss nicht mehr um die Bewässerung gekümmert werden.

 

Kultur: Die Düngung sollte mit 5 kg organischer Materie gut durchmischt mit 2.200 g Asche  gemacht werden, alle 2 Jahre 150 g Kalk dazugeben. verteilt in Furchen rund um die Pflanze Ende November. Im Obstgarten einfach die Erdnuss (Arachis pintorii) pflanzen  da diese Leguminosen für die Ernte nötigen Stickstoff erzeugen. Die Bewässerung ist nur dann erforderlich, wenn die lokale Kultur trocken ist und der durchschnittliche Jahresniederschlag weniger als 600 mm beträgt oder es während der Blüte und Fruchtbildung weniger als 80 mm pro Monat regnet. Der Rankenschnitt wird nach der Ernte gemacht, über 2 Meter lange Triebe einkürzen und die Pflanzen auslichten, so das das Licht wieder zu den wichtigsten Trieben kommt.

 

Verwendung: Fruchtet von Januar bis April. Die Früchte sind im Aussehen schön, ist ideal für den Rohverzehr und im kalten Zustand erfrischender als jede industriell hergestellte Gelatine. Das Fruchtfleisch wird auch zum Würzen von Obstsalaten  oder als Füllung von Kuchen und Gebäck verwendet und auch noch für Säfte, Eiscreme und delikate Mousses kann es verwendet werden. Das purpurrote Fruchtfleisch einiger Sorten kann als Farbstoff für verschiedene Arten von Süßigkeiten verwendet werden.

 

 

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