"Exoten" auf Helgoland im Frühjahr 2010
Auch im Frühjahr 2010 konnten wir aus Zeitgründen nichts von den "Exoten" auf der roten Insel berichten und waren auch nicht dort gewesen. Herr Chris Stührk war aus beruflichen Gründen verhindert und ist in die Schweiz gezogen. Auch ich musste in Brasilien Bananen-Neupflanzungen in meinem neuen Garten vorbereiten und auch eine neue Edition meines Bananenbuches fertig schreiben, die in der ganzen Welt gelten soll und auch in jede Sprache übersetzt werden kann. Ein Buch über die "Exoten" auf Helgoland soll in Kürze geschrieben werden.
Dass auch in diesem Jahr für uns stellvertretend eine Visite Ende März 2010 gemacht werden konnte, ist einem Forumskollegen Thomas aus Schleswig vom Forum Palmen & Co. zu verdanken, herzlichsten Dank von uns an ihn! Thomas war beruflich für 2 Wochen auf der roten Insel. Ich hatte ihm auch im Forum gebeten, sich auch mit Ulf Martens zu treffen und auch nach unseren "Exoten" in den Atrien der James-Krüss-Schule zu sehen und sie auch zu fotografieren. Auch die Visite hat uns eine Menge Erkenntnisse gebracht! Leider konnten keine weiteren Bilder aus dem Jahr 2009 aus den Atrien der Schule folgen, aber dies wurde von Thomas nachgeholt.
Der Winter 2009/10 war auf dem Festland sehr streng und lang gewesen, viele "Exoten" sind auf deutschem Festland erfroren. Auch diesmal war Helgoland das wintermildeste Teil Deutschlands wie immer gewesen. Die Tiefstwerte des vergangenen Winters auf Helgoland lagen bei -6,6°C, dieser Wert wurde zwei Mal erreicht, ansonsten gab es Dauerfrost oder auch Werte von knapp über Null tagsüber, nachts gingen die Werte dann nahe -5°C zurück.
Auch auf Helgoland haben nicht alle Exoten überlebt, der Winter war auch auf Helgoland einfach zu streng. Auch die Aloe striatula in einer der Atrien der James-Krüss-Schule erfror nach 6 Jahren erfolgreicher Freilandkultur ohne Winterschutz. Ob sie überlebt und wieder ausgetrieben hat, entzieht es sich derzeit meines Wissens. Bei Cordyline australis gab es Überraschungen. Die Exemplare auf dem Oberland erfroren, während Exemplare der gleichen Art in der Unterstadt den strengen Winter gut überstanden! Die Trachys überstanden den vergangenen Winter mit Blattschäden durch Seesalzwindschäden und erholen sich wieder, sowohl auf dem Oberland als auch auf dem Unterland.
Fatsia japonica, Euonymus japonica, Araucaria araucana, Camelia japonica, Yucca gloriosa, Yucca rostrata, Yucca flaccida, Yucca filiamentosa und auch Yucca gloriosa 'Variegata' überstanden den vergangenen Winter problemlos. Überraschend war es, dass selbst Chamaerops humilis ohne Winterschutz den vergangenen strengen Winter auf Helgoland unbeschadet überstand, sogar besser als Trachycarpus fortunei und wagnerianus. Wer nach Chamerops humilis ohne Schäden und ohne Schutz in Deutschland im Extremwinter 2009/10 fragt, sollte nach Helgoland fahren und nachsehen! Auch Pittosporum tobira auf der Pflanzinsel auf dem Schulhof der James-Krüss-Schule hat sich auf Helgoland als völlig winterhart und seesalzwindfest erwiesen! Ebenfalls hat Phormium tenax in einem Atrium der Schule den Winter gut überstanden! Chamerops humilis, Phormium tenax, Yucca gloriosa, Yucca rostrata und Pittosporum tobira sollten viel häufiger auf der Insel in der Unterstadt, in der Oberstadt und auf dem Nordostgelände vor allem in den Gärten und in den öffentlichen Anlagen gepflanzt werden, sie sind sehr zu empfehlen.
Die Washingtonia filifera am E-Werk wurde entlaubt, aber es zeigte sich noch immer Leben in ihr. Ob sie sich jetzt wieder regeneriert hat, entzieht es sich derzeit meines Wissens. Ich muss noch wieder Kontakt mit Ulf Martens aufnehmen.
Die Insulaner-Jubaea lebt noch und hat ohne Schutz den vergangenen Winter mit Seesalzwindschäden an den Fiederblättern überstanden, sie ist nun im 6. Freilandjahr. Eine weitere Jubaea chilensis ist am E-Werk immer noch geplant, doch die Realisierung ist nur eine finanzielle und zeitliche Frage, zumal auspflanzreife Pflanzen nicht gerade billig sind.
Es muss sich nur ein passender Zeitpunkt ergeben, wann Chris Stührk, Wolfgang Ciossek und ich wieder vor Ort auf Helgoland sein werden. Aber wir sind immer für Berichte von anderen Exotenfreunden über den Zustand der "Exoten" auf der roten Insel dankbar, da wir nicht immer Zeit haben, auf die Insel zu fahren.
Cordyline australis in Kübel haben den strengen Winter 2009/10 auf
Helgoland in der Unterstadt gut überstanden.
Phormium tenax fast ohne Schäden nach dem strengen Winter 2009/10
in einer der Atrien der James-Krüss-Schule.
Trachycarpus wagnerianus in einem Atrium der James-Krüss-Schule
nach dem Winter 2009/10 fast unbeschadet!
Yucca rostrata hält sich sehr gut und hat eine große
Zukunft auf der Insel!
Pittosporum tobira auf der Pflanzinsel auf dem Schulhof der James-
Krüss-Schule nach dem Winter 2009/10, völlig winterhart auf der Insel!
Auch Chamaerops humilis hat sich als absolut winterhart auf der Insel
erwiesen!
Die Cordyline australis beim Bistro "Sansibar" in der
Unterstadt ist gut über den Winter gekommen!
Am besten hat sich Chamerops humilis in einem
Vorgarten in der Unterstadt abgeschnitten, während
die benachbarte Trachycarpus fortunei sich weniger
gut abgeschnitten hatte!
In einem benachbarten Vorgarten in der Unterstadt hat sich eine
Trachycarpus fortunei etwas besser abgeschnitten, ebenso hat sich
eine Fatsia japonica gut abgeschintten.
Auch in der Unterstadt hat sich Fatsia japonica als vollkommen
winterhart erwiesen!
Die Jubaea chilensis am Hotel "Insulaner" hat sich trotz der seesalz-
windbedingten Blattschäden ohne Winterschutz gut gehalten!
Auch der Stammansatz der Jubaea chilensis am Hotel 'Insulaner' hat
etwas an Umfang gewonnen!
Im kleinen windgeschützten Park in der Unterstadt
hat sich Trachycarpus fortunei gut gehalten!
Yucca gloriosa 'Variegata' mit später erfrorener Blüte,
die Pflanze selber hat sich gut gehalten!
Auch Yucca gloriosa hat sich in der Minigolfanlage
auf dem Nordostgelände gut gehalten, hoffentlich
wird die Pflanze nicht mehr zurückgeschnitten, sie
ist jetzt in voller Schönheit!
Bildergalerie "Exoten" im Frühjahr 2010 (bitte den Link anklicken!)
Autor: Joachim Jäck
Erstellt am 08.08.2010